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Dilatationstracheotomie

Was ist eine Dilatationstracheotomie?

Die Perkutane Dilatationstracheotomie (PDT), auch perkutane Punktionstracheotomie bezeichnet, ist eine meist zeitlich befristete Maßnahme, um einen Zugang zur Luftröhre zu schaffen. Dieses Verfahren wird beispielsweise angewandt, wenn eine voraussichtlich zeitlich absehbare künstliche Beatmung durchgeführt werden muss. Sie ist im Vergleich zur Intubation wesentlich schonender, da das Risiko einer Schädigung von Stimmbändern und Luftröhre geringer ist, der Patient weniger Schmerzmittel benötigt und das Atmen für den Patienten leichter wird.
Da Teile der Luftröhre nicht mit der Haut am Hals vernäht werden, wie dies bei einem chirurgisches Tracheostoma der Fall ist, schließt sich die Öffnung in der Regel spontan, sobald die Trachealkanüle entfernt wird.
Nicht zu verwechseln ist die Tracheotomie mit der Koniotomie, die im Volksmund fälschlicherweise auch als Luftröhrenschnitt bezeichnet wird. Die Koniotomie ist eine Notfallmaßnahme, die als letztes Mittel durchgeführt wird, wenn der Tod durch Ersticken droht. Bei der Koniotomie wird ein Zugang zu den Atemwegen auf Höhe des Kehlkopfes und nicht an der Luftröhre gelegt.

Wie wird sie durchgeführt?

Die perkutane Dilatationstracheotomie (PDT) wird meist unterhalb der Schilddrüse angelegt. Hierbei wird in lokaler Betäubung, in Sedierung oder in Narkose ein kleiner Hautschnitt gesetzt und die Luftröhre dann von außen zwischen dem ersten und vierten Knorpelring punktiert. Anschließend wird ein Führungsdraht eingeführt und die Punktionskanüle entfernt. Danach wird die Punktionsstelle vergrößert und mit einem Dehnungsapparat erweitert. Abschließend wird die Trachealkanüle eingeführt und befestigt. Der ganze Vorgang wird mit einem Bronchoskop, d.h. einer kleinen über den Rachen eingeführten Kamera, überwacht, damit die Luftröhrenhinterwand nicht verletzt wird.

Was sind Vor- und Nachteile?

Heutzutage werden weltweit mehr als 90% der Tracheotomien als Perkutane Dilatationstracheotomie (PDT) durchgeführt.
Die Dilatationstracheotomie führt seltener zu Komplikationen als ein chirurgisches Tracheostoma. Das Verfahren ist in der Regel schneller durchführbar und der Aufwand ist geringer als bei einem chirurgischen Tracheostoma. In den meisten Fällen schließt sich die Öffnung nach Entfernen der Kanüle (Dekanülierung) spontan. Daher wird diese Tracheotomie-Methode üblicherweise für einen zeitlich befristeten Eingriff angewendet, beispielsweise für die Versorgung im Rahmen der Intensivmedizin. Allerdings kann der rasche Verschluss auch ein Nachteil sein, z.B. wenn versehentlich die Trachealkanüle entfernt wird. Auch der Wechsel einer Trachealkanüle kann bei einem Dilatationstracheostoma etwas schwieriger sein, als bei einem permanent angelegten Luftröhrenzugang. Da manchmal ein Wiedereinführen der Trachealkanüle wenige Minuten nach dem Entfernen nicht mehr möglich ist, wird bei der Dekanülierung manchmal ein Platzhalter in die Öffnung eingeführt. Diese bieten sich an, wenn der Erfolg der Dekanülierung noch unsicher ist, da sie das Tracheostoma offen halten.

Was sind die Gegenanzeigen?

Im Gegensatz zum chirurgischen Tracheostoma gibt es Situationen, in denen keine perkutane Dilatationstracheotomie durchgeführt werden kann. Dies können Besonderheiten und krankhafte Veränderungen der Halsstruktur sein oder ein geringes Alter der Patienten. Kinder und Jugendliche haben ein weicheres Luftröhrengewebe, wodurch die Verletzungsgefahr bei einer Dilatationstracheotomie deutlich höher ist. Aber auch manche schwerwiegenden Erkrankungen (z.B. Schluckstörungen nach einem Schlaganfall) machen ein dauerhaftes Tracheostoma erforderlich.